St. Gallen Centrum

Zmorgel

FOTO Leitartikel ZMORGEL (Foto: Sabrina Koller)
Orgelmusik und Predigt sind ja alte Bekannte in Gottesdiensten, doch wie passt das zu Achtsamkeit und einem gemeinsamen Zmorge?
Und wie wird eine Predigt zu einem musikalischen Kunstwerk? Dies waren meine ersten Gedanken, als ich vom «Zmorgel» las. Doch schon bald überwog meine Neugier die anfängliche Skepsis und ich wollten selbst erleben wie Kathrin Bolt und Bernhard Ruchti dies alles unter einen Hut bekommen. So machte ich mich sonntags um halb zehn mit leerem Bauch und voller Neugier auf nach St. Laurenzen.

Begonnen hatte alles recht konventionell mit Kirchenliedern und Orgelmusik. Die Predigt war dann aber eher ein kurzer Denkanstoss als eine längere Interpretation, mehr Frage als Erklärung. Dafür gab es umso mehr Zeit die Worte wirken zu lassen. Hierfür begaben wir uns gemeinsam auf eine «Körperreise», eine achtsame Wahrnehmung des eigenen Körpers. Untermalt von den sphärischen Klängen der Surround-Orgel kamen meine Gedanken zur Ruhe. So konnte die Botschaft nachklingen und bewegte weit mehr als nur den Geist. Nach weiteren gemeinsamen Liedern und dem Segen endete dann dieser etwas andere Gottesdienst.

Wer wollte konnte dann fürs Zmorge in die Denkbar in unmittelbarer Nähe wechseln. Neben Kaffee und Zopf standen hier die Tischgespräche im Zentrum. Übrigens hilft dem Team vor Ort eine kurze Anmeldung vorab, um besser planen zu können.

Uns so passte dann nicht nur alles unter einen Hut, sondern wie ich finde auch alles sehr gut zueinander. Was blieb war ein in jeglicher Hinsicht erfüllter Sonntagmorgen und die Vorfreude auf das nächste Zmorgel.

Text: Christoph Essig; Bild: Klaus Stadler